French Open: Erfolgslauf geht weiter – Ofner in Runde 3 und vor Top-100-Einzug
Die heurige Hochform und der aktuelle Erfolgslauf von Sebastian Ofner halten weiter an. Der 27-Jährige hat bei den French Open in Paris am Mittwoch am frühen Nachmittag ein zweites Mal in seiner Karriere nach Wimbledon 2017 die dritte Runde eines Grand-Slam-Turniers erreicht. Der steirische Qualifikant (ATP 118), der sich zuvor auch bereits durch drei Qualifikationsrunden gekämpft hatte, eliminierte in der zweiten Hauptrunde seinen auf 24 gesetzten US-Namensvetter Sebastian Korda (ATP 30) überraschend deutlich mit 6:3, 7:6 (1), 6:4. Der Schützling der ATC-Akademie von Wolfgang Thiem, der vor Ort durch Touring Coach Stefan Rettl betreut wird und der letzte Österreicher im Einzelbewerb der Herren bei Roland Garros 2023 ist, spielt hiermit am Freitag gegen Fabio Fognini um den erstmaligen Sprung ins Achtelfinale bei einem der vier größten internationalen Turniere. Sein italienischer Kontrahent war 2015 bereits die Nummer sieben der Welt, ist im ATP-Ranking aktuell auf Platz 130 zurückgefallen, in Frankreichs Hauptstadt aber wie Ofner im Hauptfeld noch ohne einen Satzverlust. Es wird das erste Duell der beiden. Ofner sind mit dem heutigen fünften Matcherfolg in Paris bereits 90 ATP-Punkte sicher. Er befindet sich mit diesen im ATP-Liveranking auf Rang 96 und steht dadurch, von seiner aktuellen Bestplatzierung ausgehend, vor dem erstmaligen Einzug unter die Top 100 der Welt.
Mit Korda bezwang Ofner den heurigen Viertelfinalisten der Australian Open – der jedoch ebendort wegen einer Handgelenksverletzung aufgeben hatte müssen und daraufhin bis Ende April keine Turniere mehr bestreiten hatte können. In Paris hatte sich der Sohn des Ex-Australian-Open-Siegers Petr Korda aber in Runde eins gegen seinen US-Landsmann Mackenzie McDonald (ATP 59) mit 3:0 in Sätzen behaupten können. Ofner startete in den ersten Vergleich mit Korda mit einem Break zu null hingegen hervorragend, ein weiteres Break sicherte ihm den ersten Satz, in dem er zudem keinerlei Breakchancen gegen sich zuließ. Dies sollte sich im zweiten Durchgang rasch ändern: Gleich dreimal konnte er die Aufschlagverluste zum 0:1, 2:3 und 4:5 jeweils zum 1:1, 4:4 und 5:5 wieder wettmachen. Im richtungsweisenden Tiebreak stürmte Ofner sogleich auf 5:0 davon und entschied es letztlich glatt für sich. Im dritten Abschnitt ließ er dann bei eigenem Service nichts mehr anbrennen. Zwei Breakchancen bei 3:3 blieben vorläufig noch ungenützt, zum 5:4 schlug er schließlich aber zu und servierte anschließend zum Sieg aus. Nach rund 2:35 Stunden Spielzeit verwertete er auf Court 13 den zweiten Matchball – und durfte nun jubelnd die Arme in die Höhe reißen.
„Ein unbeschreibliches Gefühl“
„Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, ich habe mit vielem gerechnet, aber mit dem nicht“, bekannte Ofner daraufhin im Gespräch mit ServusTV. „Mein Ziel war es, die Qualifikation zu überstehen und dann zu schauen, was geht. Ich spiele einfach gut im Moment. Ich merke, dass ich fast gegen jeden mitspielen kann und traue mir die Siege jetzt auch einfach zu.“ Dass ihm hierdurch wohl der erstmalige Sprung unter die Top 100 geglückt sein dürfte, das sei „ein Traum“: „Es war immer mein Ziel, in den Top 100 zu sein.“ Dem Duell mit Fognini blickte Ofner gespannt entgegen. Die Schwere dieser Aufgabe war ihm bewusst, er rechnete sich aber dennoch seine Chancen aus: „Das wird richtig schwierig. Er dürfte gut in Form sein, aber alles ist möglich“, befand er.
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