ATP-Challenger Surbiton: Rodionov in Rasentennis-Frühform
Keine Frage: Jurij Rodionov fühlt sich auf den Rasenplätzen dieser Welt besonders wohl. In Stuttgart 2021 hatte der inzwischen 24-Jährige sein erstes und bisher einziges ATP-Halbfinale erreicht. Heuer befindet sich der heimische Davis-Cup-Spieler zum Beginn der Rasensaison gleich in einer exzellenten Frühform, der Linkshänder hat beim mit 145.000 Euro dotierten ATP-125-Challenger in Surbiton nämlich mit drei Zweisatz-Siegen bereits den Einzug unter die letzten Vier geschafft. Dort bekommt es Rodionov am Samstag, im vierten Spiel nach 12:00 Uhr MESZ, mit dem gleichaltrigen Belgier Zizou Bergs (ATP 131) zu tun, der ebenfalls noch ohne Satzverlust ist. Er hat bereits 45 ATP-Punkte sicher, mit denen er sich dicht an sein Career High von Platz 118 schieben wird. Mit einem weiteren Erfolg und damit verbundenen 30 Zählern würde er dieses voraussichtlich verbessern.
Rodionov (ATP 134) hatte sich in der ersten Runde im dritten Duell mit dem Finnen Otto Virtanen (ATP 119) beim 6:4, 6:2 zum zweiten Mal durchgesetzt. Dieses Resultat drehte der Niederösterreicher im Achtelfinale um und bezwang mit dem an acht gesetzten US-Amerikaner Christopher Eubanks die aktuelle Nummer 74 der Welt klar mit 6:2, 6:4. Und auch im Viertelfinale am Freitagabend gab er sich keine Blöße, er besiegte den Kanadier Gabriel Diallo (ATP 146) schon zum zweiten Mal in diesem Jahr, diesmal mit 6:4, 6:4. Ein Break im ersten Game ebnete ihm in beiden Sätzen den Weg zum Sieg, er ließ darauf bei eigenem Aufschlag jeweils nichts anbrennen und keine Breakchancen gegen sich zu und gewann sensationell sämtliche Punkte über sein erstes Service (32 von 32). Diallo hatte zuvor immerhin den topgesetzten Briten Daniel Evans (ATP 25) eliminiert.
Ofner am Montag Österreichs neue Nummer eins
Indes steht nunmehr fest, dass Sebastian Ofner im am 12. Juni neu erscheinenden ATP-Ranking, nach seinem sensationellen Achtelfinaleinzug bei den French Open in Paris, auf Position 80 oder 81 Österreichs neue Nummer eins wird. Dominic Thiem hätte beim ATP-125-Sandplatz-Challenger in Heilbronn ins Finale kommen müssen, um an der Spitze zu verbleiben. Doch der an vier gereihte Niederösterreicher (ATP 92) schied nach einem 6:4, 6:4 gegen den Japaner Kaichi Uchida (ATP 154) beim Achtelfinale am Donnerstagabend gegen den spanischen Ex-Weltranglisten-40. Pedro Martínez Portero (ATP 143) mit 6:2, 3:6, 1:6 aus. Nach vier ausgelassenen Breakbällen bei 1:0 im zweiten Durchgang kippte das Match und lief am Ex-Weltranglistendritten und US-Open-Gewinner von 2020 vorbei.
Im Doppelbewerb beim Neckar Cup ist dafür aus rot-weiß-roter Sicht Philipp Oswald mit zwei hauchdünnen Erfolgen noch im Rennen. Der Vorarlberger schlug, mit dem Rumänen Victor Vlad Cornea auf drei gesetzt, Dustin Brown (Jamaika) und Petros Tsitsipas, einen der jüngeren Brüder des griechischen Superstars Stefanos Tsitsipas, mit 7:5, 6:7 (4) und 10:8 im Match Tiebreak. Dem folgte beim Viertelfinale ein 1:6, 7:6 (9), 10:1 über Nicolas Barrientos (Kolumbien) und Diego Hidalgo (Ecuador) nach Abwehr von zwei Matchbällen. Am Samstag geht es für Cornea/Oswald mit dem Kampf um den Finaleinzug weiter, und das gegen Thiems Einzelbezwinger Martínez Portero und den Italiener Andrea Pellegrino. Für Sam Weissborn war mit dem Monegassen Romain Arneodo dahingegen in der ersten Runde Endstation gewesen – so wie für Sandro Kopp in der Einzelqualifikation.